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Diroximelfumarat (Vumerity) bei multipler Sklerose

Einleitung

Der Wirkstoff Diroximelfumarat (Handelsname Vumerity) ist seit November 2021 in Deutschland für Erwachsene mit einer schubförmig-remittierenden multiplen Sklerose zugelassen.

Die (MS) ist eine chronische, nicht heilbare entzündliche Erkrankung, bei der das eigene Nervenbahnen in Gehirn und Rückenmark schädigt. Dies kann zu Gefühlsstörungen, Müdigkeit, Schmerzen in Armen und Beinen, Lähmungserscheinungen, Schwindel und Zittern führen.

Eine MS kann in verschiedenen Formen auftreten:

  • Primär fortschreitend (Primary Progressive MS, PPMS): Bei dieser seltenen Form der MS werden die Beschwerden ständig stärker, in der Regel ohne abgrenzbare Schübe. Bei dieser Form gehen die Symptome nicht zurück.
  • Schubförmig-remittierend (Relapsing-Remitting MS, RRMS): Diese Form verläuft schubweise mit akuten Krankheitsphasen und beschwerdefreien Intervallen. Remittierend bedeutet, dass sich die Beschwerden nach einem Schub vollständig oder zumindest teilweise wieder zurückbilden. Wenn viele Schübe in kurzer Zeit auftreten, sprechen Fachleute von einem hochaktiven Verlauf. Eine schubförmige MS kann in eine Phase übergehen, in der die Symptome allmählich auch unabhängig von Schüben zunehmen, sich dann aber nicht mehr zurückbilden. Diese wird dann sekundär fortschreitende MS (Secondary Progressive MS, SPMS) genannt.

Diroximelfumarat kommt infrage zur Erstbehandlung von Personen mit RRMS und für vorbehandelte Personen, deren schubförmig-remittierende nicht hochaktiv ist. Es soll die Entzündungsreaktionen des Körpers verringern und so die Beschwerden der MS verbessern.

Anwendung

Diroximelfumarat wird als Kapsel in der 1. Woche in einer Dosierung von 231 mg zweimal täglich eingenommen. Dann wird die Dosis auf 2 Kapseln (462 mg) zweimal täglich erhöht. Treten Nebenwirkungen wie Hitzegefühl oder Magen-Darm-Beschwerden auf, kann die Dosierung vorübergehend reduziert werden.

Andere Behandlungen

Für die Erstbehandlung von Personen mit RRMS oder für vorbehandelte Personen, deren nicht hochaktiv ist, stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Dazu gehören Beta- oder Alpha-Interferon, Glatirameracetat, Dimethylfumarat, Teriflunomid oder Ocrelizumab.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2022 geprüft, ob Diroximelfumarat für Personen mit schubförmig-remittierender multiplen Sklerose im Vergleich zu den Standardtherapien Vor- oder Nachteile hat.

Um diese Frage zu beantworten, legte der Hersteller jedoch keine geeigneten Daten vor.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse eines Gutachtens zusammen, das das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der hat am 06.07.2023 seine Beschlüsse zum Nutzenbewertungsverfahren aufgehoben.

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Aktualisiert am 12. März 2025

Nächste geplante Aktualisierung: 2028

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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